Herbstzeit - Traubenzeit

Von August bis Dezember werden in Europa die Tafeltrauben geerntet und gelangen in unterschiedlichen Farben und Formen auf unsere Märkte. Ob grün, bernsteinfarben oder dunkelblau, ob klein und kernlos oder groß und fruchtig – die süßen, saftigen und aromatischen Trauben bringen die Sommersonne noch einmal auf den Tisch.
Der Name Traube für die saftigen, süßen Früchte bezieht sich auf den typischen Fruchtstand, in dem die einzelnen Weinbeeren am Weinstock hängen. Als Tafeltrauben finden solche Traubensorten Verwendung, bei denen die Beeren auch im reifen Zustand fest bleiben und nicht zu eng beieinander wachsen.

Auf der Erde werden mehr Weintrauben angebaut als Äpfel, Bananen und Apfelsinen zusammen. Rund 50 Millionen Tonnen Trauben werden weltweit geerntet. Davon kommen etwa zehn Prozent als Tafeltrauben auf den Markt, fünf Prozent werden zu Rosinen getrocknet, der Rest wird vor allem zu Wein und Sekt verarbeitet. Die rheinland-pfälzischen Reben liefern überwiegend Keltertrauben, die für den Frischverzehr zu viel Säure enthalten.
Inzwischen werden auch in Deutschland verstärkt Tafeltrauben gezüchtet, angebaut und auf den regionalen Märkten vermarktet. Seit August 2000 gehören Tafeltrauben zur Gattung Obst und dürfen außerhalb der definierten Weinbaugebiete angebaut werden. Neue, pilzresistente und geschmacklich attraktive Tafeltraubensorten erleichtern Erwerbs- und Hobbygärtnern den Anbau. Die deutschen Tafeltrauben sind pilztolerant und werden i. d. R. zweimal vor der Blüte gespritzt, so beispielsweise die Sorten Palatina, Birstaler Muskat, Nero und Muscat Bleu. Aus Verbrauchersicht zählen reduzierter Pflanzenschutzmitteleinsatz, kürzere Transportwege und geringere Lagerzeiten zu den Vorzügen der rheinland-pfälzischen oder regional erzeugten Tafeltrauben. Die Trauben werden zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet. Sie schmecken sehr aromatisch, weil sie im gemäßigten Klima wachsen.


Trauben machen fit

Die köstlichen Beeren gelten als Fitmacher. Traubenzucker geht rasch ins Blut und bringt schnelle Energie. Beliebt ist eine Herbstkur mit Trauben, denn die Weinbeeren regen die Tätigkeit von Darm und Nieren an. Reine Schlankmacher sind die Trauben allerdings nicht. Durch den hohen Zuckergehalt bringen sie es im Durchschnitt auf 68 kcal pro 100 g.

Ein weiteres Plus der Trauben ist ihr Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Flavonoide, dazu gehören die gelben bzw. blau-violetten Farbstoffe der Trauben, und Phenolsäuren beugen Herzinfarkt und einzelnen Krebserkrankungen vor, wirken entzündungshemmend und töten Krankheitskeime ab. Diese Stoffe machen sich in der Farbe und durch einen leicht herben Geschmack bemerkbar. Einen großen Teil der wertvollen Inhaltsstoffe erhält man übrigens auch mit dem Traubensaft, der sich als Alternative zu den frischen Weinbeeren anbietet.


Der Reifezustand ist wichtig

Trauben gehören zu den nicht nachreifenden Früchten, das heißt beim Einkauf sollten Sie auf die richtige Reife achten. Helle Trauben sind im ausgereiften Zustand mehr gelb als grün, bei den blauen Sorten ist die Farbe intensiv dunkel.
Beim Einkauf sollten die Beeren aber noch fest an den Stielen sitzen. Zu viele lose Beeren sind ein Zeichen für Überreife.
Trauben lassen sich im Kühlschrank bis zu etwa zwei Wochen lagern. Dazu sollte man direkt nach dem Einkauf verdorbene Beeren entfernen, die Trauben dürfen aber noch nicht gewaschen werden. Auf den Beeren befindet sich nämlich eine als weißer Belag sichtbare Wachsschicht, der sogenannte Duftfilm, der die Trauben schützt. Erst kurz vor dem Verzehr sollte man die Tafeltrauben gründlich waschen.


Genuß pur

Tafeltrauben haben einen hohen Genusswert. Sie schmecken am besten roh und sind eine ideale Zwischenmahlzeit. Aber auch auf Obstkuchen oder als Dekoration für kalte Aufschnitt- oder Käseplatten stellen sie eine optische und kulinarische Delikatesse dar. Die Kerne der Weinbeeren kann man durchaus mitessen, nur beim Draufbeißen schmecken sie bitter. Einzelne der regionalen Tafeltraubensorten sind aber auch kernlos.


Unser Rezeptvorschlag: Weintrauben-Gelee

Zutaten
(für 4 Portionen)

250 g Speisequark, 20 %
40 g Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker
125 g Dickmilch
Schale von 1 unbehandelten Zitrone
2 Esslöffel Tresterbrand oder Traubensaft
4 Blatt weiße Gelatine
50 ml warme Milch
200 g Trauben

So wird`s gemacht
  • Trauben waschen, halbieren und entkernen.
  • Gelatine nach Packungsanweisung in kaltem Wasser einweichen und quellen lassen.
  • Speisequark, Zucker, Vanillinzucker, Dickmilch, Zitronenschale und Tresterbrand oder Traubensaft miteinander verrühren.
  • Gequollene Gelatine leicht ausdrücken und in der warmen Milch auflösen. Unter die Quarkmasse ziehen. Trauben unterheben und die Creme in kleine Förmchen (z. B. Tassen) füllen.
  • Im Kühlschrank erstarren lassen. Zum Servieren auf Dessertschälchen stürzen. Als Dekoration eignen sich Minzeblättchen oder Zitronenmelisse.

Nährwertberechnung
Angaben pro Portion:
Energie
Eiweiß
Fett
Kohlenhydrate
Ballaststoffe
188 kcal
10,7 g
4,5 g
24,8 g
0,4 g

Nährwertberechnung basierend auf: DGE-PC professional, Version 4.2


Quellen und weiterführende Informationen


ernaehrungsberatung@dlr.rlp.de     www.fze.rlp.de/ernaehrungsberatung