Vorrat in Gefahr - Kleine Schädlinge mit großer Wirkung

Brotkäfer, Mehlmotte, Dörrobstmotte und wie sie alle heißen, bedienen sich gerne an unseren Lebensmittelvorräten. Getreideprodukte, Nüsse, Rosinen, Trockenobst, Hülsenfrüchte und Gewürze sind besonders beliebt. Aber auch vor Schokolade, Nudeln oder Tierfutter machen Insekten und Nager nicht Halt. Oft kommt man eher zufällig den Vorratsschädlingen auf die Spur, denn die kleinen, lichtscheuen Tierchen selbst bekommt man selten zu Gesicht. Fraßspuren, Kot- und Häutungsreste oder feine Gespinste auf den Lebensmitteln zeugen jedoch von ihrer Anwesenheit. Vorratsschädlinge können auch Pilzsporen und Krankheitserreger übertragen und unter Umständen Allergien auslösen. Die Schädlinge und befallenen Lebensmittel werden als abstoßend und ekelerregend empfunden.

Vorbeugen ist der bessere Weg!

Oft werden Vorratsschädlinge mit eingekauften Lebensmitteln eingeschleppt. Viele Käfer und Motten gelangen natürlich auch "per Flug" ins Haus. Warme Räume, Einbauküchen und Wandverkleidungen mit vielen Ritzen, Nischen und Schlupflöchern bieten ideale Lebensbedingungen. So leben die Schädlinge meist im Verborgenen.

Mit einfachen Maßnahmen kann einem Schädlingsbefall entgegen gewirkt werden:

  • Vorratsräume kühl, trocken und sauber halten! Damit haben Schädlinge von vorne herein ungünstige Lebensbedingungen.
  • Vorratsräume regelmäßig lüften. Fliegengitter an den Fenstern schützen gegen das Eindringen von Schädlingen.
  • Vorrats- und Brotschränke regelmäßig auswaschen und gut trocken reiben. Besonders auf Ecken, Winkel, Ritzen und andere Versteckmöglichkeiten für Schädlinge achten.
  • Eingekaufte Vorräte auf Sauberkeit und einwandfreies Äußeres kontrollieren.
  • Räume, Schränke und eingelagerte Lebensmittel regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen wie z. B. Gespinste, Exkremente oder Fraßschäden an Verpackungen überprüfen.
  • Nur bedarfsgerechte Mengen lagern. Immer erst die älteren, dann die jüngeren Vorräte verbrauchen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum im Blick behalten.
  • Schädlinge können durch Gerüche angelockt werden. Packungen aus Papier oder Folie bieten insgesamt nur unzureichenden Schutz. Deshalb wichtig: Lebensmittel in gut schließende Gefäße aus Keramik, Metall oder lebensmittelechtem Kunststoff umfüllen. Essensreste und Lebensmittel nicht offen herum stehen lassen.

Darüber hinaus ist wichtig:
  • Ritzen und Fugen im Mauerwerk abdichten und sonstige bauliche Mängel beseitigen.
  • Abfälle regelmäßig entsorgen und Behälter reinigen.
  • Tierfutternäpfe regelmäßig sauber machen und nicht ständig gefüllt in der Wohnung stehen lassen.
  • Auch Speisereste, die auf der Terrasse verschüttet wurden, sofort beseitigen. Ameisen und andere Schädlinge können sonst angelockt werden.
  • Vogelnester in Hausnähe nach dem Ausfliegen der Brut beseitigen.

Ergänzend können beispielweise auch bestimmte Pflanzen mit abschreckendem Geruch ausgelegt (Lavendelblüten und -öl, Zitronensaft, Wacholderblätter, Walnussblätter u. a.) oder Pheromonfallen für Insekten aufgehangen werden. Letzte signalisieren einen eventuellen Befall.

Wenn Lebensmittel befallen sind, müssen diese sofort entsorgt werden. Dazu die Lebensmittel dicht verpacken und erhitzen (circa eine Stunde bei 80 °C) oder mit kochendem Wasser übergießen, dann wegwerfen. Die Räume und Schränke müssen anschließend gründlich durchsucht und gereinigt werden. Bei hartnäckigem Befall kann Rat eingeholt werden, z. B. bei den örtlichen Gesundheitsämtern, der Verbraucherzentrale oder bei Fachfirmen für Schädlingsbekämpfung. Eine chemische Bekämpfung sollte nur mit entsprechender Fachkompetenz durchgeführt werden.


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