Häufig gestellte Fragen in der Honiganalytik

Stand: 03/08/2021
Vorweg: Es empfiehlt sich erst gepflegte, auskristallisierte Honige einzusenden, da diese eine bessere Sortenbestimmung und Bewertung ermöglichen.



Angaben auf Etikett

    Auf dem Etikett sind folgende Angaben verpflichtend:
    • "Honig" als Verkehrsbezeichnung
    • Name und Anschrift des Imkers oder Abfüllers
    • Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Satz "Mindestens haltbar bis: TT.MM.JJJJ" oder "Mindestens haltbar bis Ende: MM.JJJJ" (>18 Monate)
    • Einfüllgewicht
    • Herkunftsland
    • Chargen-Nummer/Loskennzeichnung für eindeutige Zuordnung (falls nicht taggenaues MHD)

Auslobung der Qualität

    Die Neufassung der Leitsätze gibt wieder, welche Anforderungen an den Honig mit besonderer Qualität durch "...besonders sorgfältige Auswahl, Gewinnung, Bearbeitung, Lagerung und Abfüllung..." gestellt sind:

    Als "Auslese" dürfen Honige bezeichnet werden, wenn diese:

    • Homogene Konsistenz
    • HMF max. 15 mg/kg
    • Invertase-Aktivität mind. 60 U/kg (Siegenthaler)
    • Wassergehalt max. 18% AOAC aufweisen.

    Als "feine Auslese", "feinste Auslese", "extra feine Auslese" oder "Premium" dürfen Honige dann bezeichnet werden, wenn diese:
    • homogene Konsistenz
    • HMF-Gehalt max. 10 mg/kg
    • Invertase-Aktivität mind. 85 U/kg (Siegenthaler)
    • Wassergehalt max. 18% AOAC aufweisen.

    Dies gilt für Honige im Neutralglas.
    (Ausnahmen für spezielle Sortenhonig siehe Neufassung der Leitsätze)

Grenzwerte

    Für den Honig gelten verschiedene Grenzwerte. Wird der Honig in einem Neutralglas vermarktet, gilt hier die Honigverordnung.
    Folgende Grenzwerte sind hierbei einzuhalten:
    • Wassergehalt <20% AOAC
    • HMF < 40mg/kg
    • Diastase nach Schade >8 (wird meist nicht untersucht)
    • Ausnahmen siehe Honigverordnung
    • Zusatzbestimmungen für Sortenhonige siehe Neufassung der Leitsätze für Honig

    Bei der Vermarktung über D.I.B.-Gläser gelten strengere Grenzwerte:
    • Wassergehalt <18% AOAC
    • HMF < 15 mg/kg
    • Invertase-Aktivität >64 U/kg
    • Ausnahmen siehe D.I.B.-Richtlinen
    • Zusatzbestimmungen für Sortenhonige siehe D.I.B. 3.4 Honigsortenbezeichnungen

Honigtau-Elemente

    Honigtau-Elemente werden beim mikroskopischen Verfahren i.d.R. abgeschätzt und auf dem Befund vermerkt. Hierbei gilt:
    • "-": praktisch keine Honigtau-Elemente vorhanden
    • "+": im Vergleich zu Pollen nur wenige Honigtaubestandteile vorhanden
    • "++": im Vergleich zu Pollen mittlere Menge an Honigtau-Elementen vorhanden
    • "+++": viele Honigtau-Elemende im Sediment enthalten

Rückstandsanalysen

    Rückstandsanalysen z.B. auf Pflanzenschutzmittelrückstände werden in unserem Labor nicht durchgeführt. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an das Bieneninstitut in Hohenheim oder an ein anderes Labor, das diese Untersuchungen durchführt.

Rußpartikel im Honig

    Rußpartikel können auf natürliche Weise in den Honig gelangen. Ein möglicher Eintragsweg ist über den Honigtau, da an diesem viele Partikel der Luft haften bleiben. Somit sind dies mitunter auch natürliche Sedimentbestandteile, die im Honig vorkommen können. Aber auch die imkerliche Betriebsweise kann Ursache für Ruß im Honig sein.

Untersuchungszeit

    Das Probenaufkommen im Honigjahr ist durch die Honigernte im Frühjahr und Frühsommer über das Jahr sehr unterschiedlich. Somit ergeben sich bei der Bearbeitung von eingesandten Honigproben unterschiedlich lange Untersuchungszeiten. Folgende Grafiken zeigen die Verteilung des jährlichen Probenaufkommens und die Bearbeitungszeit:
    Die Bearbeitungszeit von Auftragsuntersuchungen im Jahr 2020 lag im Durchschnitt bei 17 Tagen. Wie dem folgenden Diagramm zu entnehmen ist, ist das Probenaufkommen vor allem im August und September sehr hoch. In diesem Zeitraum (August bis Oktober) ist mit längeren Bearbeitungszeiten zu rechnen.

    ©DLR


Saskia.Woehl@dlr.rlp.de